Sonntag, 24. Mai 2015

Der Kings Canyon National Park

Sequoias. Bevor wir diese unglaublich großen Bäume mit eigenen Augen gesehen haben, hatten wir keine Vorstellung wie groß sie wirklich sind. Schon auf dem Campingplatz standen einige Exemplare zwischen den "normalen" Baumen herum, aber auch wenn diese schon groß wirkten - waren sie doch offensichtlich noch sehr sehr jung und klein.
Am Morgen erkundeten wir als erstes die Wege rund um den General Grand Tree (der zweitgrößte lebende Baum) und entdeckten einen großen Baum nach dem Anderem.
Die Hinweistafeln stellten sich dabei als interessante Informationsquellen rund um die Sequoias heraus. Am beeindruckensten fanden wir allerdings die umgestürzten Bäume - den erst durch ein Vergleichen der Durchmesser mit der eigenen Körpergröße wurden einem die Dimensionen richtig bewusst. Am Michigan Tree (ganz oben links), der 1931 umstürzte, zeigte sich zudem die unglaubliche "Haltbarkeit" dieses Holzes. Würde das Hinweisschild es einem nicht sagen - niemals wäre ich auf die Idee gekommen, dass der Baum schon über 80 Jahre dort liegt...

Nach einem kurzen Abstecher zum Panoramic Point mit einem Ausblick bis tief in den Nationalpark hinein, entschieden wir uns spontan dazu, die Gegend rund um den General Grand Tree noch einmal auf dem Pferderücken zu erkunden. Eine Entscheidung die wir nicht bereut haben.
Weiter ging es im Anschluss hinein in den Kings Canyon. Nach einem kurzer Zwischenstopp am sehr gut besuchten Hume Lake ging es tiefer und tiefer in den Park hinein.
An der Boyden Cave hatten wir dann wieder einmal richtig Glück. Spontan entschieden wir uns zu einer geführten Tour durch die Höhle und wie es der Zufall wollte sollte gerade in diesem Moment eine anfangen - wir mussten nur so schnell wie möglich hinter der Gruppe hinterher, die sich schon auf den Weg zum Höhleneingang gemacht hatte.
Aber die Eile lohnte sich. Wir kamen rechtzeitig an (vermutlich auch dank eines Funkspruches des Ticketverkäufers...) und konnten eine interessante Tour durch genießen. Nur den Kopf sollte man ein wenig einziehen =) ...
Den Abend verbrachten wir dann auf dem Moraine Campground, auf dem wir die Qual der Wahl zwischen unzählige freien Plätzen hatten. Praktischerweise gab es unweit vom Campingplatz auch die Möglichkeit Wäsche zu waschen und die Abendsonne hatte dann sogar noch genug Kraft diese auch wieder zu trocknen.
Am nächsten Morgen erkundeten wir dann noch das Gebiet rund um unseren Campingpatz - bis zum Ende des Kings Canyon Scenic Byway - und wurden dabei für unser frühes Aufstehen belohnt.
Leider ein wenig Foto - Scheu der Kleine ;)
Ein kleiner Bär querte unseren Weg. Er lief direkt vor uns über die Straße und lief ins Gebüsch auf der anderen Seite. Noch einige Minuten konnten wir ihn immer wieder zwischen den Bäumen auftauchen sehen, bevor er ganz aus unserem Blickfeld verschwand. Mit einigen Aussicht - Stopps machten wir uns langsam wieder auf den Rückweg, raus aus dem Kings Canyon, rein in den Sequioa National Park.

Der Yosemite National Park

Der Tioga Lake am Morgen
Am Morgen des 10. Tages unserer USA - Reise erwachten wir am östlichen Ende vor den Toren des Yosemite National Park. Unser Campingplatz am Tioga Lake lag auf etwa 3000 Metern Höhe und bot uns direkt nach dem Aufstehen einen wirklich schönen Ausblick auf den See und die aufgehende Sonne. Nur etwas kalt war es - bei dieser Lage in den Bergen aber auch nicht weiter verwunderlich.
Die Tioga Road - im Winter laut unseren Informationen gesperrt - führt erst einmal einige Meilen durch den Park, bis am Ende das Zentrum und die touristischen Hauptattraktionen erreicht werden.
Der Nachteil von dieser etwas längeren Strecke (von Osten kommend) war, dass wir erst gegen späten Vormittag/ Mittag im Tal ankamen und somit schon tausende andere Touristen unterwegs waren. Der Vorteil jedoch wiegt viel schwerer. Die Fahrt entlang dieser Straße war für uns das Highlight auf diesem Abschnitt unserer Reise. Im Tal machten selbst die kürzesten Spaziergänge nur wenig Spaß, da man sich auf den Wegen in einer Traube von Mengen von A nach B schieben musste. Auf der Tioga Road jedoch war die Ruhe vorhanden, die es einem erlaubte, die Natur und die Aussichten zu genießen. 
Der Tenaya Lake im Yosemite National Park
Schon kurz nach der Einfahrt in den Park entdeckten wir den Tenaya Lake. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Sonne sich noch nicht vollständig über die Bergspitze geschoben und der See lag unberührt vor uns. Der Nebel auf dem See und die Stille gaben dabei dem Moment fast schon etwas mystisches.
Ein weiterer sehr lohnenswerter Ausblick bot sich uns am Olmsted Point. Von hier kann man in den Tenaya Caynon bis zum Wahrzeichen des Yosemite National Park blicken - dem Half Dome. Aber auch ein kleiner Spaziergang lohnt sich, entdeckt man doch so manchen
kleinen tierischen Bewohner der Gegend. 
Das Tal selbst wirkte von oben noch ruhig und friedlich - ein Eindruck der leider täuschte, aber dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben...
Für uns zumindest war der Aufenthalt im Tal selbst nur von verhältnismäßig kurzer Dauer. Wir setzten unseren Weg lieber fort und machten uns auf dem Weg in Richtung Kings Canyon National Park. Auch wenn das Tal selbst wirklich sehr schön ist, überrand von unzähligen Touristen machte uns der Weg rein (über die Tioga Road) und der Weg raus (über die Wawona Road) eindeutig mehr Spaß als der Besuch selbst. Die Nacht verbrachten wir dann schon im deutlich ruhigeren Kings Canyon National Park =) ...
 

Freitag, 15. Mai 2015

Der Frühling ist auf der Dachterrasse angekommen ...

Mehr als zwei Monate ist es her, dass ich die Tomaten und Chilis auf der Fensterbank zum Leben erweckt habe. Heute war es dann endlich soweit, dass sie auf der Dachterrasse einziehen konnten. Die Verwandlung, die die Terrasse heute durchlaufen hat, ist beachtlich. Standen bis heute Morgen noch ein Großteil der Töpfe leer, ist jetzt kaum noch ein freier Platz in den Kästen zu finden. Verschiedene Tomaten- und Chilipflanzen, eine Zucchini und verschiedene Kräuter, wie beispielsweise Thymian, Rosmarin und Olivenkraut, verschiedene Sorten Minze, Zitronenmelisse, Wasabi und Wasabirauke haben ihren Platz gefunden - oder sind mit steigenden Temperaturen wieder zum Leben erwacht.
Drei Basilikumpflanzen - davon zwei ebenfalls selbst gezogen - und ein wenig Salat sind ebenso zu entdecken, wie Schnittlauch, gerade gekeimter Dill, Petersilie und Kresse. Der Säulenapfelbaum ist sogar schon wieder dabei zu verblühen - hoffentlich hat die Befruchtung funktioniert - während die Zwergnektarine schon die ersten Fruchtansätze präsentiert.
Im Topf mit den Wild- und Sonnenblumen lässt sich auch schon ein deutlicher Wachstumsfortschritt erkennen, während die Klettererdbeeren eindeutig noch etwas mehr Zeit benötigen. Eine Dachterrasse ist zwar deutlich kleiner als ein Garten, alle Pflanzen müssen da natürlich solidarisch ein wenig zusammenrücken, aber unmöglich ist auch hier nichts =) ...
Eine kleine Auswahl Kräutern und Co. kann auch hier eine Heimat finden. Ich freue mich schon sehr darauf die ersten eigenen Tomaten und Chilis des Jahres (Früchte und Blüten sind schon an vielen Stellen vorhanden) sowie die verschiedensten frischen Kräuter zu ernten.


Vom Great Basin National Park bis vor die Tore des Yosemite National Park

Spontanität ist in vielen Fällen von Vorteil - an diesem Morgen hatten wir aber leider nicht so viel Glück. Geplant war es eigendlich, an einer Tour durch die Lehman Caves teilzunehmen. Jedoch kamen wir etwa 5 Minuten zu spät...
Aber immerhin bekamen wir noch unsere Schuhe desinfiziert. Den aufgrund einer Krankheit für die Fledermäuse in den Höhlen, die von Besuchern von Höhle zu Höhle geschleppt wird, sind einige Vorsichtsmaßnahmen von Nöten um die Tiere zu schützen. Dass die letzte Tour schon aufgebrochen war, fiel natürlich erst nach dem Desinfizieren auf, als wir wieder an der Kasse standen. Der nette Mitarbeiter an der Kasse hatte sich in der Uhrzeit und der Tour vertan. Kein Problem für uns - den immerhin waren unsere Schuhe nun Keimfrei =) - und wir hatten wieder etwas Neues gelernt. Unser zweiter Plan an diesem Vormittag war es, zum Wheeler Peak auf knapp 4000 Metern Höhe zu fahren. Von dort hatten wir einen schönen und kalten Ausblick auf die Umgebung sowie eine kurze Begegnung mit einigen tierischen Bewohnern der Gegend.
Der Weg vor die Tore des Yosemite National Park führte uns einmal quer durch Nevada. Auch wenn die Fahrt recht lange war, faszinierten doch immer wieder die kerzengeraden und meilenweit einsehbaren Landstraßen der USA. Wobei die Beschreibung "gerade" so manches Mal nur für die Richtung galt - den die Straße an sich hatte regelrecht Wellen, die an eine Dühnung auf dem Meer erinnerte.
Irgendwann am Nachmittag erreichten wir dann den Mono Lake. Auf der Landkarte nur ein kleiner Fleck, entpuppte sich der See als ein wirklich schönes Ziel. Ein Spaziergang zwischen den Tuffsteingebilden ist perfekt um nach einer langen Fahrt zu entspannen.
Mit den vielen Informationsschildern gibt es sogar reichlich Möglichkeit etwas über den See und die Entstehung der Tuffsteinformationen zu lernen. Einen Anstoß zum Nachdenken geben sicherlich die unscheinbaren Schilder mit Jahreszahlen darauf. Sie zeigen die Wasserstände des Sees in den verschiedenen Jahren. Wenn man auf den Wegen unterwegs ist, merkt man erst, um wieviel größer dieser See einmal war.


Unsere Zelt wollten wir diese Nacht kurz vor dem Eingang zum Yosemite National Park aufschlagen. Direkt vor dem Park gibt es nämlich einige schöne kleine Campingplätze, die natürlich relativ schnell gefüllt sind.
Wir hatten Glück und könnten am Tioga Lake noch zwischen 3 Plätzen wählen - alle Campingplätze die einige Kilometer vorher an der Straße lagen waren schon voll. Im Rückblick war der Platz am Tioga Lake aber sowieso der schönste. Nicht nur am Abend, mit Blick auf den See, sondern vorallem am nächsten Morgen, als die Sonne auf der anderen Seite des Sees den Tag begrüßte (Bild dazu im nächsten Abschnitt). Bei einer Höhe über dem Meeresspiegel von etwa 3000 Metern muss man sich aber darüber im Klaren sein, dass es in der Nacht deutlich kalt werden kann. Wir hatten etwa 0°C und Raureif auf dem Auto...

Vom Bryce Canyon National Park ...

... über das Cedar Breaks National Monument zum Great Basin National Park

Nach einer sehr unruhigen Nacht - ein Gewitter war lautstark über uns hinweggezogen - blieben am nächsten Morgen davon nur noch viele, viele Wolken zurück.
Der "Ausblick" vom Yovimpa Point
Naja und eine dichte Nebelwand amYovimpa Point auf etwa 2778 Metern Höhe - dem höchste Aussichtspunkt im Park.
Dieser südliche Aussichtspunkt war unser erstes Ziel und einige Minuten Fahrtzeit von unserem Campingplatz entfernt.
Aber auch wenn wir von diesem Punkt aus leider nicht wirklich viel sehen könnten, hatte es sich mehr als gelohnt - es war ja nicht der einzige Aussichtspunkt auf dem Weg durch den National Park. Am Black Birch Canyon beispielsweise befanden wir uns dann auch schon wieder unter der Wolkendecke. =)
Der Black Birch Canyon


Einen längeren Zwischenstopp machten wir am Inspiration Point. Dort liesen wir unser Auto stehen und spazierten am Rand des Bryce Amphitheaters auf dem Rim Trail zum Sunset Point. Egal wieviel Zeit man für diesen wunderschönen National Park mitbringt, diesen beeindruckenden Ausblick darf man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Selbst ohne Sonne strahlten das Gestein in den verschiedensten Rottönen.

Der Sunset Point ist zudem der Ausgangspunkt für den Navajo Loop Trail, der die Besucher mitten in das Felslabyrint führt. Etwas über 2 Km ist dieser Trail lang und führt steil (ca. 160 Höhenmeter) in den Canyon hinab. Das Überwinden der Steigung lohnt sich. Und bei den vielen schönen Gesteinsformationen und Farben hat man beim späteren Aufstieg aus dem Canyon sowieso keine allzu große Eile.
Sogar Bäume strecken sich aus den Tiefen der Sonne entgegen. =) Wie auf den Bilder zu sehen ist, hatte das Wetter zu diesem Zeitpunkt - zumindest für den Moment - nun auch ein Einsehen mit uns und lockerte die Wolkendecke ein wenig auf ...
Kurz nach Mittag machten wir uns dann auch den Weg Richtung Westen zum Great Basin National Park.
Ein Aussichtspunkt im Cedar Breaks National Monument
Bryce Canyon - Natural Bridge
Ein kleines aber schönes Highlight auf diesem Weg war das Cedar Breaks National Monument. Leider hatten uns bis dahin die nun fast schwarzen Wolken erneut eingeholt (oder wir sie?). Kurz nach diesem Foto gab es einen regelrechten Wolkenbruch. Auch wenn der Regen immer wieder für kurze Zeit aufhörte, blieb er uns bis zum Erreichen der Campingplätze im Great Basin National Park erhalten. Mit etwas Glück fanden wir dort noch einen freien Platz für die Nacht. Für verregnete Tage wie diese lohnt es sich übrigens eine etwas größere wasserdichte Plane und etwas Schnur zum Abspannen im Kofferraum zu haben. Von unserem Zelt und dem Auto abgesehen hätte es sonst nämlich keinen trockenen Sitzplatz für das Abendessen gegeben ...