Freitag, 30. Januar 2015

Natural Bridge National Monument und Canyonlands NP

Nachdem wir wieder pünktlich zum Sonnenaufgang aufgestanden waren und diesen entsprechend gewürdigt hatten, machten wir uns daran, unsere Habseligkeiten ins Auto zu verfrachten, um zügig aufzubrechen. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wieviele interessante Orte wir heute besuchen würden.
Der Plan war, grob in Richtung Norden zufahren und zu schauen, wie weit wir kommen würden. Vielleicht bis zum Arch NP? Doch es kam anders. Es wurde der Canyonlands NP. Aber geschadet hat es sicher nicht.
Unseren ersten Halt legten wir nur wenig später am Mexican Hat ein, einer Steinformation, die ein wenig an einen typischen mexikanischen Hut erinnert. Ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, wie ein solches Gleichgewicht über so lange Zeit überdauern kann...
Weiter ging die Fahrt in Richtung Norden auf die Utah State Route 261. Wo der sogenannten Moki Dugway zu finden ist. An dieser Stelle soll die Straße in Serpentinen eine etwa 330m hohe Steilwand überwinden. Und tatsächlich führte die Straße direkt auf eine hohe Steinwand zu. Wo sollte dort eine Straße hinaufführen? Wir wussten nur, dass sie geschottert ist und für Wohnmobile und Fahrzeuge mit Anhänger wegen der engen Kurven und der Straßenbreite (zwei Spuren aber kein Randstreifen) nicht empfohlen wird.
Kurz vor erreichen der Steilwand sahen wir den Weg dann endlich und die Vorfreude auf die Fahrt sowie die Aussicht von oben stiegt nochmal deutlich an - zu recht wie wir wenig später herausfinden sollten...
Vorher hielten wir aber noch einmal vor dem Aufsteig an und genossen die in ein unglaublich schönes Licht getauchte Landschaft.
Unser nächster  (und spontaner) Halt war das Natural Bridge National Monument. Ursprünglich gar nicht eingeplant, entschieden wir, dass es so nah an unserer Route liegt, dass ein kleiner Abstecher sicher nicht schaden kann.
Unter der Sipapu Bridge ...
Der Park gefiel uns dann sogar so sehr, dass wir nicht nur die Straße entlang fahren und die Aussichtspunkte besuchen wollte, sondern uns auch zu einer kleinen Wanderung entschlossen. Unsere Wahl fiel auf die Sipapu Bridge. Zu dieser führt ein interessanter und abwechslungsreicher Weg hinunter. Neben Leitern galt es auch manch steileres Stück zu überwinden. Praktischerweise ist dies kein von Touristen überlaufener Park, und so hatten wir die Brücke für uns alleine. Erst auf dem Rückweg trafen wir auf andere Besucher ☺...
Auch wenn der Park vom Eindruck her kleiner als viele andere ist und dabei auch noch weniger besucht zu sein scheint, ist er definitv einen Besuch wert. Vielleicht auch gerade deshalb =)...
Da der bis dahin ereignisreiche Tag auch zeitlich schon entsprechend fortgeschritten war, fassten wir als Übernachtungsort den Canyonlands National Park ins Auge. Mit einem Einkaufsstopp sollte es, bis wir diesen erreichten, auch schon wieder später Nachmittag sein.
Zugegebenermaßen wurde unsere Fahrt aber auch diesmal wieder von einigen Aussichtshalten unterbrochen. Zum einen um die Landschaft zu bewundern und zum Anderen um kurz vor dem Canyonlands NP noch einmal um eine alte "Zeitung" zu betrachten, den lesen kann man diese Nachrichten nicht im gewohnten Sinne...
Was mich an dieser Stelle aber noch immer enorm aufregt, sind Menschen, die meinen eine solche historische Stätte mit ihren Schmierereien beschädigen zu müssen...
Nachdem wir uns am Newspaper Rock über die aktuellsten
Geschehnisse in der Region informiert hatten, kamen wir nicht umhin noch am Wooden Shoe Arch die regionale Schuhmode zu bewundern. Glücklicherweise waren bei unserer Ankunft noch nicht alle Campingplätze belegt, den immerhin war nur einer der beiden Plätze geöffnet.
Also suchten wir uns den schönsten der verbliebenen Plätze aus und nutzen die Zeit bis zum Sonnenuntergang für eine (natürlich begenzte) Erkundung des Parks. Ein wenig Schotterpiste fahren, ein wenig spazieren gehen und ein leckeres Essen vom Lagerfeuer sorgten für den perfekten Ausklang des Abends.

Mittwoch, 28. Januar 2015

Unser Weg zum Monument Valley ...

Als wir in der Vorbereitung die Strecke vom Grand Canyon NP zum Monument Valley betrachtet hatten, entstand die Vermutung, dass nach dem ereignisreichen Vormittag ein eher ereignisarmer Nachmittag folgen würde.
Nimmt man die gemachten Fotos als Messwert, wird diese Vermutung sogar bestätigt. Aber dies ist nur eine Weise dies zu betrachten. Nur weil nicht hinter jeder Kurve ein neuer Nationalpark wartet, muss es nicht hat gleich uninteressant sein.
Durch die karge Landschaft, die endlos geraden Straßen und das gleichenzeitig meist geringe Verkehrsaufkommen entstand ein Gefühl, als würde die Zeit stillstehen. Wären wir auf Pferden unterwegs gewesen, hätte man sich fast in einen alte Westernfilm versetzt fühlen können. 
Und zu fotografieren gab es dann doch noch etwas.. ☺
Über die Zeit hatte die Natur beispielsweise einige faszinierende Skulpturen aus dem scheinbar allgegenwärtigen roten Stein geformt. Diese stehen jetzt praktischerweise direkt an der Straße und können von zufällig vorbeikommenden Besuchern bestaunt werden. Die Ähnlichkeit mit riesigen steinernen Pilzen ist dabei wirklich auffällig ☺...
Unser nächster Halt kam nur wenig später an einem gar nicht so kleinen Fluss. Ein Fluss ist natürlich nichts weltbewegendes, aber in der richtigen Umgebung - zum Beispiel dieser trockenen und brütenden Hitze - kann auch ein Fluss einen zweiten Blick wert sein.
Vor allem, wenn er sich schon deutlich in die Erde gegraben hat und so einen schön Anblick bietet. Direkt bei den Parkplätzen standen zudem noch einige Marktstände, die die verschiedensten Waren aus der Region anboten. Auch wenn wir nichts kaufen wollten, war es doch interessant anzusehen.
Bis wir dann endlich unser Ziel, das Gebiet des Momument Valleys erreichten, war es wieder einmal später Nachmittag geworden. Aber auch diesmal hatten wir Glück und fanden in der Nähe einen ganz passablen Campingplatz. Auch wenn er von der Lage her nicht mit dem Wild - Campingplatz der letzten Nacht mithalten konnte, hatte er definitiv andere Vorzüge - wie etwa ein Dusche und für alle Badenixen einen Pool...
Am nächsten Morgen zeigte der Platz dann aber doch noch sein Potenzial für eine schöne Aussicht, denn die Sonne tauchte die Monumente der Gegend in ein ganz besonderes Licht. Daß originale Momument Valley besuchten wir dann jedoch nicht, sordern entschieden uns dafür, den "gratis" Anblick zu genießen und anschließend unseren Weg fortzusetzen.

Dienstag, 27. Januar 2015

Masken Kapitel 3 / Teil 2



Die Zeit bis zur Einweihungsparty verging fast wie im Flug. Immer war etwas zu tun. Immer kam eine neue Kiste mit noch wichtigeren Dingen zum Vorschein. Dinge, die einen neuen Platz brauchen, verstaut werden mussten, um anschließend wieder in Vergessenheit zu geraten. Hätte ich in den letzten Tagen nicht selbst viele davon in der Hand gehabt, hätte ich mich niemals an diese Sachen erinnert.
Vielleicht hätte ich sie irgendwann vermisst. Vielleicht. Aber ich glaube eher nicht.
Wenn man sich nicht einmal an ihre Existenz erinnern kann, braucht man sie dann wirklich? Meine Eltern scheinen davon überzeug zu sein. Schon sind wieder alle Regale voll, die Schränke quellen fast über und die besonders wichtige Dekoration beginnt mit dem Einstauben. Der nicht endender Kampf zwischen Staubtuch und Deko - Artikeln hat erneut begonnen. Was hat sich verändert?
Nichts.
Nicht wirklich.
Das Haus ist neu. Aber würde man es mit alten Bildern vergleichen, würde kein Unterschied auffallen. Aber die Nachbarn, die seit etwa einer Stunde auf unserem Sofa sitzen haben dies natürlich nicht bemerkt. Wie auch? Sie kennen uns ja nicht. Können noch nicht hinter die Fassade schauen.
Für sie sind wir eine nette Familie, mit vier Kindern, zwei fleißigen Eheleuten - immerhin sind beide berufstätig, keine Selbstverständlichkeit heutzutage - und einem mit vielen Familienbilder und Erinnerungsstücken eingerichtetem Haus.
Vier wirklich braven und liebenswürdigen Kindern. Selbst meine große Schwester erweist meinen Eltern den Gefallen und hat ihr freundlichstes Lächeln aufgesetzt, während sie meiner Mutter beim Aufdecken des Kaffeetisches hilft.
Die Zwillinge spielen mit den kleinen Nachbarskindern. Streiten sich nicht, teilen ihre Spielsachen und selbst als der Nachbarsjunge die in mühsamer Kleinstarbeit erbaute Lego - Burg demolierte gab es keine bösen Worte.
Wahre Engel also.
Könnten sie nicht immer so sein?
Nein.
Masken kann man nicht unbegrenzt tragen. Irgendwann muss die Wahrheit, das wahre Ich, ans Tageslicht. Ich weiß es, denn ich trage sie heute auch.
Sitze ich doch gerade neben meinem Vater auf der Couch und lausche interessiert dem Gespräch der Erwachsenen. Leider gibt es in der Nachbarschaft kein Kind in meinem Alter. Und mit den kleinen Spielen? Nein danke.
Dann heuchele ich doch lieber noch ein wenig Interesse. Und auch wenn man sich nicht selbst loben soll, muss ich doch feststellen, dass ich meinen Job bisher ganz gut mache. Werde ich doch hin und wieder ins Gespräch mit einbezogen.
Bravo.
Applaus.
Diese Feier ist eine wirklich gute Vorstellung von der ganzen Familie. Das Theaterstück eines neuen Versuches, einer heilen und glücklichen Familie, in einer neuen Stadt hat hiermit begonnen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Spannungsbogen aufbaut und seinen Höhepunkt erreicht. Ob sie diesmal den Bogen überspannen? Oder haben sie aus der ersten Episode der Geschichte gelernt und es wird ein Happy End geben?

Grand Canyon - North Rim

Nachdem wir das Gebiet des Zion NP verlassen hatten, lagen noch einige Meilen schöner und abwechslungsreicher Landschaft vor uns. Wir folgten der Straße durch manches Tal, um dieses anschließend auf der gegenüberliegenden Seite wieder zuverlassen. Nicht selten lohnte sich an diesen Stellen nicht nur der Blick nach vorne, dem Ziel Grand Canyon NP entgegen, sondern auch zurück, um die herrlichen Aussichten auf die soeben durchquerten Landstriche zu genießen.














So kam es dann auch, dass der Nachmittag schon deutlich fortgeschritten war, bis wir an der Touristen-Information des Grand Canyon NP angekamen - Zeit sich einen Campingplatz für die Nacht zu suchen.
Was im ersten Moment eine schlechte Nachrichten zu sein schienen, sollte uns einen der schönsten Plätze bescheren, auf denen wir unser Zelt bis dahin je aufgestellt hatten.
Die freundliche Dame in der Information warnte uns vor, dass die Plätze im Park und auch der kommerzielle Platz direkt davor, um diese Uhrzeit höchstwahrscheinlich komplett voll sein werden. Zu unserer Erleichterung wusste Sie aber auch für diese Fall Rat und stattete uns direkt mit eine Karte aus, auf der Sie Gebiete einzeichnete, in denen das Wildcamping erlaubt ist - inklusive Empfehlung für die vermeintlich schönsten Stellen.
Und Sie hatte recht. Zum Einen damit, dass die Plätze wirklich schon komplett belegt waren und zum Anderen damit, dass die empfohlene Stelle wunderschön gelegen ist. Um sie zu finden mussten wir nur an der letzten Kreuzung vor dem Park links abbiegen und etwa 6 Meilen in den Wald hineinfahren. Die Belohnung dafür, dass wir uns dabei von Schotter und ein paar Schlaglöchern nicht abschrecken liesen, folgte am Ende der 6. Meile. Eine Feuerstelle zeigte an, dass schon vor uns Camper diesem Platz einen Besuch abgestattet hatten, aber an diesem Abend waren wir die Ersten.
Eine von Bäumen umgebene Lichtung öffnete sich nach Süden hin, um den Blick über die Ebene des Grand Canyon freizugeben. Wir übernachteten somit direkt an der Klippe zum Tal hin und sollte am nächsten Morgen die Chance haben, die Sonne über dem Grand Canyon aufgehen zu sehen.

Aber der nächste Tag hielt noch weitere Überragschungen für uns bereit. Nachdem Sonnenaufgang und einem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Eingang des Grand Canyon NP (North Rim).
Um diese Zeit waren diesen Weg anscheinend noch nicht viele Autos gefahren und somit hatte bisher noch niemand die Bison - Herde vertrieben, die kurz vor dem Parkeingang auf und neben der Straße friedlich graste. Ganz langsam bahnten wir unseren Weg durch die Herde, froh darüber, wieder einmal zu den ersten Besuchern an diesem Morgen zu gehören. Als wir einige Zeit später den Park wieder verließen, hatten die Tiere sich nämlich von der Straße zurückgezogen.
Und auch am Grand Canyon hatten wir Glück. Anstatt hunderte Touristen, wie es oft auf Bildern zu sehen ist, teilten wir uns diesen grandiosen Ausblick nur mit drei oder vier anderen Menschen. Keine Hektik, keine Massen, sondern nur Ruhe, wir und der Canyon. Besser konnte es nicht sein. Wir haben zu keiner Zeit bereut nicht auf die Süd - Seite gefahren zu sein, dafür war der Ausblick, der Campingplatz, die Bisons und das Fehlen von Touristen - Massen einfach viel zu schön.
Als die ersten Busse am Canyon ankamen und unzählige Menschen ausspuckten hatten wir uns alles angeschaut und waren gerade auf dem Weg zum Auto. Als nächstes Ziel hatten wir uns das Monument Valley ausgesucht und somit noch einige Meilen Strecke vor uns.

Sonntag, 25. Januar 2015

Projekt: Der Frühling kann kommen ;) ...

Als wir letztes Jahr in die neue Wohnung eingezogen sind, war der Frühling schon angebrochen und das Bestücken der Dachterrasse mit Kräuter, Tomaten, Chilis und Co. ein ganz besonderes Highlight. =) Alles gedieh wunderbar und wuchs und wuchs und wuchs... nur die Chilis blieben hinter den Erwartungen zurück. Sie hatte ich eigens aus Samen gezogen und später auf die Terrasse gepflanzt. Was war also passiert? Die Rätselslösung war nicht schwer zu finden - die Zeit reichte für die Pflanzen einfach nicht aus, um viele Früchte zu tragen. Wurden sie doch auch erst ausgesäht, als beispielsweise die gekauften Tomatenpflanzen schon eine stattliche Größe erreicht hatten.
(Von Dehner - Online - Shop ausgeliehen ... ;) )
Dieses Jahr sollen die Chili - Pflanzen daher mehr Zeit bekommen und so wurden sie von mir vor knapp über einer Woche der Erde übergeben.
Die Samen hatte ich vor etwa 2 Jahren in einem Geschenkset mit sechs verschiedene Chili - Sorten gekauft. Im ersten Jahr hatten sie auch reichlich Früchte getragen und bisher immer gute Keimergebnisse geliefert, daher entschied ich mich dazu, dieses Jahr von jeder Sorte 2 Samen auszusähen.
Außerdem hatte ich letztes Jahr eine Pflanze der Sorte "Purple Ball" bei Dehner erstanden und viele der Früchte getrocknet (es waren einfach zu viele um alle frisch zu verbrauchen ...). Da ich die Keimfähigkeit dieser Sorte noch nie getestet hatte, sie aber wirklich sehr sehr gut geschmeckt, wollte ich auf Nummer sicher gehen und steckte ich gleich 4 getrocknete Samen in die Erde.
Die von mir gekauften Anzuchtschalen haben aber Platz für 2 x 10 Torfquelltöpfe und bisher waren nur 14 "Startplätze" vergeben (2x 6 gekaufte Chili - Samen und 2 Töpfe mit je 2 Purple Ball), was also mit den restlichen 6 Plätzen machen?
Drei außergewöhnliche Tomatensorten waren die Gewinner. Ich entschied mich für die rot- gelb gestreifte Tigerella, für die gelbe und birnenförmige Yellow Pear sowie für die fast schwarze Black Zebra Cherry-Tomate.
Zu meiner großen Freude haben sich alle 6 ausgesähten Tomatensamen schon nach nur 1 1/2 Wochen in schöne kleine Pflänzchen verwandelt und auch die ersten Chili - Samen haben sich zum Keimen entschlossen. =)
Der Frühling kann also kommen und ich hoffe die etwa 3 Monate mehr Wachstumszeit werden im Verlauf des Jahres für eine reiche Chili - und Tomaten - Ernte sorgen. Was die Keimfähigkeit der hier erwähnten Sorten angeht, bin ich aber schonmal total begeistert, den immerhin sind alle ausgesähten Tomatensamen aufgegangen. Über den weiteren Verlauf und die Entwicklung der kleinen Pflänzchen werde ich hier in Zukunft weiter berichten. =)