Der Moment, wenn einem gerade bewusst geworden ist, dass man einen oder sogar mehrere Menschen getötet hat, ist der Moment, in dem der entscheidende Teil der Geschichte eigentlich erst beginnt.
Grundsätzlich gestaltet sich das Töten eines Menschen verhältnismäßig einfach. Unzählige Wege und Mittel können den Tod herbeiführen. So verschieden und doch mit dem gleichen Ende.
Viele Menschen würden mir in diesem Punkt sicher widersprechen, aber auch wenn sie es nicht glauben wollen, sie wären dazu mit Sicherheit in der Lage - wenn die Situation nur motivierend genug ist.
Viel schwieriger und komplizierter ist es allerdings, nach einer solchen Tat sich darauf zu konzentrieren, nicht für diese zur Rechenschaft gezogen zu werden.
In einem solchen Augenblick geht es darum, seine eigenen Spuren zu verwischen, wenn möglich falsche Fährten zu legen oder am Besten die Leichen und den Tatort verschwinden
zu lassen. Um dies zu können, muss man sich jedoch bewusst machen, was geschehen ist und welcher Teil der Geschichte einen am Ende verraten könnte.
Ich bin in dieser Minute, ja in dieser Sekunde, an diesem Punkt in meinem Leben angekommen, habe die im Hass entstandene Szene Stück für Stück wahrgenommen und anschließend realisiert was ich getan habe. Wie ich es getan habe.
Realisiert.
Akzeptiert.
Jetzt muss ich Handeln.
Ich weiß, dass die Toten - sollten sie gefunden werden - direkt zu mir führen werden.
Es ist unvermeidlich.
Auch das habe ich akzeptiert.
Bewusst in diesem Augenblick, unbewusst in dem Moment, als mein Messer in den Körper meiner Frau eindrang. In die Frau, die mir die letzten 3 Jahre als Ehefrau zur Seite stand und mit der ich die letzten 7 Jahre zusammen gelebt habe. Die Frau, die mich verraten und betrogen hat. Die Frau, die mir das Herz nahm und den Hass entfachte.
Die Frage ist nur, ob sie mich, in dem sie auf mich zeigt, im Tode erneut verraten oder ob sie die Polizei von mir ablenken wird.
Der ängstlichere Teil meines Geistes drängt mich dazu, alle Beweise zu vernichten, die Leichen, das Blut, meine Spuren sowie die ganze Hütte einfach in Flammen aufgehen zu lassen.
Vielleicht würde die Polizei auf diese Art an einen Unfall glauben. An einen offener Kamin, an Feuer, dass außer Kontrolle geraten ist. An eine Unachtsamkeit und Unvorsichtigkeit der Bewohner.
Und wenn nicht?
Ich muss an die verschiedenen Polizei – Serien denken, die jeden Abend im Fernsehen laufen. An die Ermittlungsarbeit der Kriminallabore, die anhand von Knochensplittern ganze Fälle rekonstruieren. An die Wissenschaftler, denen ein Haar ausreicht, um den Mörder zu überführen.
Plötzlich kommt mir mein Fall, mein Mord so offensichtlich vor. Jeder der die Hütte sehen wird, wird doch sofort wissen, dass ich es war.
Zweifel.
Sie bleiben, wenn der Hass und die Wut verschwunden ist.
Verzweiflung.
Sie kommt, wenn die Zweifel überhand nehmen.
Ich darf nicht zulassen, dass mich die Zweifel überschwemmen, dass ich mich in der Situation verrenne.
Ich muss die Ruhe bewahren und nachdenken. Ich schließe die Augen und konzentriere mich darauf, meinen Geist und meinen Körper zur Ruhe zu bringen. Erst jetzt wird mir bewusst, dass meine Hände zittern, mein Herz wie verrückt hämmert und mir einzelne Tropfen Schweiß ganz langsam den Rücken runter laufen.
Tatsache ist, dass ich keine Ahnung habe, wie die Polizei arbeitet, wie realistisch die Fernsehserien wirklich sind und wie groß die Gefahr ist geschnappt zu werden.
Ich weiß aber, dass ich keinerlei Vorsichtsmaßnahmen getroffen habe, um Spuren zu verhindern.
Ich weiß außerdem, dass ich als Ehemann sehr wahrscheinlich ins Visier geraten werde.
Ich weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie mich schnappen werden.
Zeit.
Mir wird klar, dass ich diese Zeit nutzen werden, dass ich sie nutzen muss.
Zeit in der ich versuchen muss, die Erkenntnis, die ich durch den Verrat meiner Frau gewonnen habe, an die Welt weiterzugeben.
Ich werde den Menschen ihre Masken nehmen und der Welt zeigen wie die Menschen wirklich sind. Wie verlogen und falsch, wie armselig und heuchlerisch, wie böse und hinterlistig ihre Mitmenschen wirklich sind.
Ich schiebe meine Ängste zur Seite und weiß, was ich tun muss.
Es ist Zeit mit meinem Werk, meinem Vermächtnis zu beginnen.
Und mit meiner Frau und ihrem Liebhaber fange ich an.
Donnerstag, 25. September 2014
Montag, 22. September 2014
Das Valley of Fire
Nachdem wir am Vortag in Las Vegas gelandet waren und uns anschließend im Hotel von der doch langen Anreise erholen konnten, machten wir uns in Richtung Zion NP auf den Weg.
Der schnellste und direkteste Weg hätte uns über die US-93 nach Norden geführt, aber wir entschieden uns für einen deutlich interessanteren Start.
Wir folgten der 654 nach Osten aus Las Vegas raus und bogen, nach dem wir den Lake Las Vegas passiert hatten, auf die 167 in Richtung Valley of Fire State Park ab.
Vor dem Verlassen der Stadt mussten wir uns allerdings erstmal für die 2 Wochen ausrüsten. Schlafsack, Zelt und Co. gehören zwar zu unserer Grundausstattung, aber alles kann eben doch nicht im Flieger transportiert werden.
Vom Strip kommend bietet sich das Walmart Supercenter (oder andere Geschäfte in der Umgebung) an der 215 in Las Vegas an. Hier fanden wirklich alles was wir brauchten, bspw. auch eine mittelgroße Kunststoff-Kühlbox, die wir regelmäßig mit Eisblöcken versorgten - unser improvisierter Kühlschrank. ☺ Bestens ausgerüstet und versorgt ging es dann endlich los...
An der ersten Kontrollstelle des National Park Service kurz nach Los Vegas kauften wir uns einen Jahrespass für die Nationalparks (kosten 80$). Wichtig zu wissen ist, dass dieser Pass nicht für die State Parks gilt - also auch nicht für den Valley of Fire State Park.
Das ändert allerdings nichts daran, dass man sich den Park anschauen sollte. Zum Einen war er nicht von Touristen überlaufen und zum Anderen bietet er einige landschaftlich schöne Ecken.
Auch der Besuch im Visitor Center ist nicht verkehrt, gibt es dort doch einige interessante Informationen über das Gebiet zu erfahren.
Anschließend bietet es sich an, zumindest den Scenic Drive zu erkunden.
Sicher kann man noch deutlich mehr Zeit in diesem wunderschönen State Park verbringen, aber auch wenn es nur für einen Abstecher auf dem Weg zu einem anderen Park ist (z.B. auf dem Weg von Las Vegas zum Zion NP) - der Umweg lohnt sich!
Am späten Nachmittag ging es dann über die weit weniger schöne Autobahn in Richtung Zion NP weiter, wo wir kurz vor dem NP unser Zelt direkt am Virgin River auf dem Zion Canyon Campground aufschlugen.
Der schnellste und direkteste Weg hätte uns über die US-93 nach Norden geführt, aber wir entschieden uns für einen deutlich interessanteren Start.
Wir folgten der 654 nach Osten aus Las Vegas raus und bogen, nach dem wir den Lake Las Vegas passiert hatten, auf die 167 in Richtung Valley of Fire State Park ab.
Vor dem Verlassen der Stadt mussten wir uns allerdings erstmal für die 2 Wochen ausrüsten. Schlafsack, Zelt und Co. gehören zwar zu unserer Grundausstattung, aber alles kann eben doch nicht im Flieger transportiert werden.
Vom Strip kommend bietet sich das Walmart Supercenter (oder andere Geschäfte in der Umgebung) an der 215 in Las Vegas an. Hier fanden wirklich alles was wir brauchten, bspw. auch eine mittelgroße Kunststoff-Kühlbox, die wir regelmäßig mit Eisblöcken versorgten - unser improvisierter Kühlschrank. ☺ Bestens ausgerüstet und versorgt ging es dann endlich los...
An der ersten Kontrollstelle des National Park Service kurz nach Los Vegas kauften wir uns einen Jahrespass für die Nationalparks (kosten 80$). Wichtig zu wissen ist, dass dieser Pass nicht für die State Parks gilt - also auch nicht für den Valley of Fire State Park.
Das ändert allerdings nichts daran, dass man sich den Park anschauen sollte. Zum Einen war er nicht von Touristen überlaufen und zum Anderen bietet er einige landschaftlich schöne Ecken.
Auch der Besuch im Visitor Center ist nicht verkehrt, gibt es dort doch einige interessante Informationen über das Gebiet zu erfahren.Anschließend bietet es sich an, zumindest den Scenic Drive zu erkunden.
Sicher kann man noch deutlich mehr Zeit in diesem wunderschönen State Park verbringen, aber auch wenn es nur für einen Abstecher auf dem Weg zu einem anderen Park ist (z.B. auf dem Weg von Las Vegas zum Zion NP) - der Umweg lohnt sich!
Am späten Nachmittag ging es dann über die weit weniger schöne Autobahn in Richtung Zion NP weiter, wo wir kurz vor dem NP unser Zelt direkt am Virgin River auf dem Zion Canyon Campground aufschlugen.
Sonntag, 21. September 2014
Masken - Kapitel 1 / Teil 3
Tot.
Drei Buchstaben, ein Wort, hart und endgültig.
Er liegt mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett, der Kopf hängt leicht über den Rand, die Kehle zerfetzt, der rechte Arm bis auf den Knochen zerschnitten.
Blut sickert durch die Bettdecke, durch die Matratze und lässt das dunkle Blau schwarz erscheinen. Wo der Stoff es nicht schnell genug aufnehmen kann, sucht es sich einen anderen Weg, läuft an der Seite des Bettes hinunter und vereinigt sich mit dem Blut der Frau.
Sieht man den Unterschied?
Sieht man wo sein Blut beginnt und Ihres endet? Wo es sich vereint?
Ich nehme mir den Augenblick, um darüber nachzudenken, wie gleich und doch wie unterschiedliche wir auf dieser Eben sind, auf der Ebene des Blutes.
Hier auf dem Boden sieht man keinen Unterschied.
Die gleiche Farbe, die gleiche Konsistenz.
Und doch ist er da.
Nachweisbar.
Unterscheidbar.
Sollten sie je diesen Ort finden, würden sie wissen, dass das Blut von mehr als einer Person stammt, dass es ein Mann und eine Frau waren, dass er auf dem Bett und sie auf dem Boden lag. Sie würden die DNA untersuchen, sie würden herausfinden wer hier gestorben ist.
Aber das liegt in der Zukunft und ist jetzt nicht weiter wichtig.
Wichtiger ist, was sie nicht wissen werden.
Sie werden nicht wissen, dass nicht viel gefehlt hatte, dass meine Geschichte fast vollkommen anders verlaufen wäre, dass sie an dieser Stelle beinahe zu Ende gewesen wäre.
Sie werden nicht wissen, dass nicht viel gefehlt hatte und ich würde mit dem Gesicht nach unten in meinem Blut liegen.
Doch es kam anders.
Glück.
Oder Pech.
Zwei von Grund auf verschiedene Perspektiven einer Geschichte.
Seine und meine.
In einer gerechten Welt würde er noch leben.
Gerecht.
Glücklicherweise ist die Welt selten gerecht. Dieses eine Mal muss ich mir eingestehen, ist mir die ungerechte Seite der Welt auch eindeutig lieber.
Fehler.
Mein Fehler.
Ich hatte ihn unterschätzt.
Ich ging davon aus, dass auch er eine Maske trägt, dass sein gestählter Körper eine Fassade ist, dass er beim Anblick der sterbenden und schreienden Frau um Gnade flehen oder sich ergeben würde, dass es einfach sein würde, mich seiner zu entledigen.
Ein Irrtum.
Er hatte geschlafen, als ich das Zimmer betrat.
Dabei hatte er sich in die dicke, jetzt von seinem Blut getränkte, Bettdecke gewickelt, um sich so vor den arktischen Temperatur der winterlichen Bergwelt zu schützen. Er muss tief geschlafen haben, den er merkte nicht wie die Frau aufstand, um herauszufinden, was für ein Geräusch sie aus den Tiefen ihres Traumes gerissen hatte.
Ich hatte das Geräusch verursacht, als ich über die alte Holztreppe ins erste Stockwerk schlich.
Ein Knarren, fast zu erwarten bei einer Treppe wie dieser, leise zwar aber trotzdem zu laut.
Zu laut, als dass sie es nicht gehört hatte.
Zu laut, als dass sie nicht neugierig geworden wäre, was oder wer es verursacht hatte.
Aber ich war schneller als sie, erreichte das Schlafzimmer als sie gerade das Bett verlassen hatte.
Dort stellte ich sie zur Rede und sie starb.
Unsere Stimmen störten seinen Schlaf und er bewegte sich im Traum unruhiger.
Ihre Schreie weckten ihn und er überraschte mich.
Er wachte auf, als mein Messer ihren Körper zerschnitt, aber anstatt geschockt zurückzuweichen, griff er an.
Die dicke Bettdecke mit der blauen Satin - Bettwäsche rettete mir womöglich das Leben.
Ich hatte ihm und dem Bett meine linke Seite zugewandt, als er versuchte an mich heranzukommen.
Doch die Decke behinderte ihn.
Verlangsamte ihn.
Sorgte dafür, dass er nur meinen linken Arm zu fassen bekam. Ich konzentriere mich auf die Stelle an meinem Bauch, an der er mich mit seiner Faust traf. Ich spüre sie noch immer. Ein Schlag, der mir den Atmen aus der Lunge trieb und der mich für einen kurzen Moment lähmte.
Doch er konnte diese Sekunden der Schwäche nicht nutzen.
Konnte der Decke nicht entkommen, war gefangen.
Gefangen vor den der Bettdecke die ihn noch vor wenigen Minuten vor der Kälte schützte.
Ich erholte mich, während er noch meinen linken Arm umklammert hielt und seine Füße zu befreien versuchte. Auch hier spüre ich noch die Stelle, an der seine Finger zugriffen und mich an ihn banden.
Sein Griff war so fest, dass für mich keine Aussicht bestand aus ihm zu entkommen.
Doch ich musste nicht entkommen. Ich hatte einen Vorteil.
Eine Waffe, ein Messer.
Und er hatte die falsche Hand. Die Linke, die unbewaffnete, die ungefährliche.
Ich sah das Begreifen in seinen Augen, als ich mein Messer an seinem Arm ansetzten, an seinem Knochen entlang führte, seine Muskeln und Sehnen zerschnitt.
Noch während ich die Bewegung ausführte, fand ein Teil meines Bewusstseins Zeit, die Schärfe des Messers zu bewundern. Mir zu meiner ausgezeichneten Arbeit zu gratulieren.
Perfekt.
Tötlich.
Seine Haltung auf dem Bett und der Griff an meinen Arm sorgten dafür, dass sich seine Hand um einiges über seiner Schulter befand. Ich brauchte also nichts weiter zu tun, als seiner Führung zu folgen, um an seinem Hals zu landen. Geleitet von seinem eigenen Arm schnitt meine Klinge durch seine Kehle. Auch wenn diese Verletzung ihn schlussendlich töten würden, dauert es eine Weile, bis ein Mensch genug Blut verloren hat, um das Bewusstsein zu verlieren. Bis er genug Blut verloren hat, um zu sterben.
Angetrieben von der Wut, dem Entsetzten und dem seinen Kreislauf überschwemmenden Adrenalin versuchte er sich wieder aufzurichten, weiter zu kämpfen und mir seine Faust erneut in den Magen zu rammen.
Doch seine linke Hand hatte mit dem zerfetzen Muskeln nicht mehr die Kraft mich zu halten, und ich konnte seinem Schlag problemlos ausweichen.
Ich griff in seine dunkelblonden Haare und riss seinen Kopf nach oben. Seine Augen starrten mich an.
Anklagen. Wissend. Trotzig.
Meine Hand führte das Messer erneut über seine Kehle. Von rechts nach links. Zerschnitt Haut, Muskeln und die Kehle. Der Knochen stoppte es, leitete es nach vorne ab. Aus zwei Schnitten wurde ein einer, der den Hals in eine einzige große Wunde verwandelte.
Seine Augen wurden trüb. Er starb und ich ließ seinen Kopf los.
Er landete auf dem Bett. Tot.
Jetzt stehe ich vor ihm und kann nicht umhin, ihn für seinen Mut und seinen Kampfgeist zu bewundern. Er hat nicht aufgegeben, selbst als sein Tod sicher war.
Eine Verschwendung.
Notwendig und unvermeidbar, aber trotzallem eine Verschwendung.
Langsam sucht sich das erste Tageslicht seinen Weg durch die Fensterläden und mir wird klar, dass es an der Zeit ist fortzufahren, dass ich es mir nicht leisten kann, weiter zu verweilen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Ein neuer Tag bricht an und es ist noch viel zu tun, bevor ich diese Hütte und seine Bewohner hinter mir lassen kann.
Drei Buchstaben, ein Wort, hart und endgültig.
Er liegt mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett, der Kopf hängt leicht über den Rand, die Kehle zerfetzt, der rechte Arm bis auf den Knochen zerschnitten.
Blut sickert durch die Bettdecke, durch die Matratze und lässt das dunkle Blau schwarz erscheinen. Wo der Stoff es nicht schnell genug aufnehmen kann, sucht es sich einen anderen Weg, läuft an der Seite des Bettes hinunter und vereinigt sich mit dem Blut der Frau.
Sieht man den Unterschied?
Sieht man wo sein Blut beginnt und Ihres endet? Wo es sich vereint?
Ich nehme mir den Augenblick, um darüber nachzudenken, wie gleich und doch wie unterschiedliche wir auf dieser Eben sind, auf der Ebene des Blutes.
Hier auf dem Boden sieht man keinen Unterschied.
Die gleiche Farbe, die gleiche Konsistenz.
Und doch ist er da.
Nachweisbar.
Unterscheidbar.
Sollten sie je diesen Ort finden, würden sie wissen, dass das Blut von mehr als einer Person stammt, dass es ein Mann und eine Frau waren, dass er auf dem Bett und sie auf dem Boden lag. Sie würden die DNA untersuchen, sie würden herausfinden wer hier gestorben ist.
Aber das liegt in der Zukunft und ist jetzt nicht weiter wichtig.
Wichtiger ist, was sie nicht wissen werden.
Sie werden nicht wissen, dass nicht viel gefehlt hatte, dass meine Geschichte fast vollkommen anders verlaufen wäre, dass sie an dieser Stelle beinahe zu Ende gewesen wäre.
Sie werden nicht wissen, dass nicht viel gefehlt hatte und ich würde mit dem Gesicht nach unten in meinem Blut liegen.
Doch es kam anders.
Glück.
Oder Pech.
Zwei von Grund auf verschiedene Perspektiven einer Geschichte.
Seine und meine.
In einer gerechten Welt würde er noch leben.
Gerecht.
Glücklicherweise ist die Welt selten gerecht. Dieses eine Mal muss ich mir eingestehen, ist mir die ungerechte Seite der Welt auch eindeutig lieber.
Fehler.
Mein Fehler.
Ich hatte ihn unterschätzt.
Ich ging davon aus, dass auch er eine Maske trägt, dass sein gestählter Körper eine Fassade ist, dass er beim Anblick der sterbenden und schreienden Frau um Gnade flehen oder sich ergeben würde, dass es einfach sein würde, mich seiner zu entledigen.
Ein Irrtum.
Er hatte geschlafen, als ich das Zimmer betrat.
Dabei hatte er sich in die dicke, jetzt von seinem Blut getränkte, Bettdecke gewickelt, um sich so vor den arktischen Temperatur der winterlichen Bergwelt zu schützen. Er muss tief geschlafen haben, den er merkte nicht wie die Frau aufstand, um herauszufinden, was für ein Geräusch sie aus den Tiefen ihres Traumes gerissen hatte.
Ich hatte das Geräusch verursacht, als ich über die alte Holztreppe ins erste Stockwerk schlich.
Ein Knarren, fast zu erwarten bei einer Treppe wie dieser, leise zwar aber trotzdem zu laut.
Zu laut, als dass sie es nicht gehört hatte.
Zu laut, als dass sie nicht neugierig geworden wäre, was oder wer es verursacht hatte.
Aber ich war schneller als sie, erreichte das Schlafzimmer als sie gerade das Bett verlassen hatte.
Dort stellte ich sie zur Rede und sie starb.
Unsere Stimmen störten seinen Schlaf und er bewegte sich im Traum unruhiger.
Ihre Schreie weckten ihn und er überraschte mich.
Er wachte auf, als mein Messer ihren Körper zerschnitt, aber anstatt geschockt zurückzuweichen, griff er an.
Die dicke Bettdecke mit der blauen Satin - Bettwäsche rettete mir womöglich das Leben.
Ich hatte ihm und dem Bett meine linke Seite zugewandt, als er versuchte an mich heranzukommen.
Doch die Decke behinderte ihn.
Verlangsamte ihn.
Sorgte dafür, dass er nur meinen linken Arm zu fassen bekam. Ich konzentriere mich auf die Stelle an meinem Bauch, an der er mich mit seiner Faust traf. Ich spüre sie noch immer. Ein Schlag, der mir den Atmen aus der Lunge trieb und der mich für einen kurzen Moment lähmte.
Doch er konnte diese Sekunden der Schwäche nicht nutzen.
Konnte der Decke nicht entkommen, war gefangen.
Gefangen vor den der Bettdecke die ihn noch vor wenigen Minuten vor der Kälte schützte.
Ich erholte mich, während er noch meinen linken Arm umklammert hielt und seine Füße zu befreien versuchte. Auch hier spüre ich noch die Stelle, an der seine Finger zugriffen und mich an ihn banden.
Sein Griff war so fest, dass für mich keine Aussicht bestand aus ihm zu entkommen.
Doch ich musste nicht entkommen. Ich hatte einen Vorteil.
Eine Waffe, ein Messer.
Und er hatte die falsche Hand. Die Linke, die unbewaffnete, die ungefährliche.
Ich sah das Begreifen in seinen Augen, als ich mein Messer an seinem Arm ansetzten, an seinem Knochen entlang führte, seine Muskeln und Sehnen zerschnitt.
Noch während ich die Bewegung ausführte, fand ein Teil meines Bewusstseins Zeit, die Schärfe des Messers zu bewundern. Mir zu meiner ausgezeichneten Arbeit zu gratulieren.
Perfekt.
Tötlich.
Seine Haltung auf dem Bett und der Griff an meinen Arm sorgten dafür, dass sich seine Hand um einiges über seiner Schulter befand. Ich brauchte also nichts weiter zu tun, als seiner Führung zu folgen, um an seinem Hals zu landen. Geleitet von seinem eigenen Arm schnitt meine Klinge durch seine Kehle. Auch wenn diese Verletzung ihn schlussendlich töten würden, dauert es eine Weile, bis ein Mensch genug Blut verloren hat, um das Bewusstsein zu verlieren. Bis er genug Blut verloren hat, um zu sterben.
Angetrieben von der Wut, dem Entsetzten und dem seinen Kreislauf überschwemmenden Adrenalin versuchte er sich wieder aufzurichten, weiter zu kämpfen und mir seine Faust erneut in den Magen zu rammen.
Doch seine linke Hand hatte mit dem zerfetzen Muskeln nicht mehr die Kraft mich zu halten, und ich konnte seinem Schlag problemlos ausweichen.
Ich griff in seine dunkelblonden Haare und riss seinen Kopf nach oben. Seine Augen starrten mich an.
Anklagen. Wissend. Trotzig.
Meine Hand führte das Messer erneut über seine Kehle. Von rechts nach links. Zerschnitt Haut, Muskeln und die Kehle. Der Knochen stoppte es, leitete es nach vorne ab. Aus zwei Schnitten wurde ein einer, der den Hals in eine einzige große Wunde verwandelte.
Seine Augen wurden trüb. Er starb und ich ließ seinen Kopf los.
Er landete auf dem Bett. Tot.
Jetzt stehe ich vor ihm und kann nicht umhin, ihn für seinen Mut und seinen Kampfgeist zu bewundern. Er hat nicht aufgegeben, selbst als sein Tod sicher war.
Eine Verschwendung.
Notwendig und unvermeidbar, aber trotzallem eine Verschwendung.
Langsam sucht sich das erste Tageslicht seinen Weg durch die Fensterläden und mir wird klar, dass es an der Zeit ist fortzufahren, dass ich es mir nicht leisten kann, weiter zu verweilen und in Erinnerungen zu schwelgen.
Ein neuer Tag bricht an und es ist noch viel zu tun, bevor ich diese Hütte und seine Bewohner hinter mir lassen kann.
Samstag, 20. September 2014
Deko - Idee 2: die Echte Vanille
Vor wenigen Tagen habe ich mir eine echte Vanille - Pflanze (4 Triebe, inkl. einem kleinen Klettergestell - etwa 20-30cm hoch) gekauft.Sie gehört zu den Orchideen und kann - sollte sie je blühen (was die Wahrscheinlichkeit hierfür angehen liegen die Berichte im Netz leider weit auseinander) - sogar Vanilleschoten bilden.
Vorher muss sie allerdings noch ein ganzes Stück wachsen.
Das mitgekaufte Klettergestell war mir dafür deutlich zu klein ;), also entschloss ich mich, ihr etwas schöneres und dekorativeres zu basteln.
Benötigt habe ich dafür:
- 1x Korkast 120 bis 150 cm
- 1x Korkast 40 bis 60 cm
- 4x Wandhaken
- 3x Tillandsien
- Moos
- Flüssigkleber (ich habe es mit Alleskleber versucht und bisher hält es ;) )- Bast zum Festbinden
- 1x Vanille - Pflanze
- 1x Übertopf
Die Äste findet man in der Zoohandlung - bei dem Bedarf für Terrarien. Die Tillandsien
und das Moos fand ich im Baumarkt in der Garten / Deko - Abteilung, es ist aber sicher auch in jedem Pflanzengeschäft erhältlich. Als Übertopf wählte ich einen von Lechuza
Wenn man alles zusammen hat, ist der Rest eigendlich sehr einfach.
Vanille einpflanzen, eine schöne Anordung für die Äste suchen und Haltepunkte an der Wand markieren (wenn der Haltepunkte hinter dem Ast verborgen ist, fällt er später nicht weiter auf =) ),Löcher bohren und Haken anbringen. Für den großen Ast verwendete ich 3 Haken, den kleinen Ast verband ich mit dem großen Ast und mittels dem letzten Haken zusätzlich mit der Wand.
Anschließen die Äste an der vorgesehenen Position mit dem Bast - ich habe grünen Bast verwendet, da dieser deutlich weniger auffällt ;) ) befestigen.
Hat die Vanille schon längere Triebe können diese nun vorsichtig um den Ast gelegt werden.
Abschließend muss noch das Moos und darauf die Tillandsien aufgeklebt werden. Falls sie nicht von alleine halten, hilft es, sie vorläufig bis der Kleber getrocknet ist, mit Bast festzubinden.
Fertig =)
Eine schöne Dekoration und gleichzeitig eine Kletterhilfe für die Vanille.
Montag, 15. September 2014
Masken - Kapitel 1 / Teil 2
Kontrolle.
Eine Illusion, die wir - wann immer möglich - aufrechterhalten wollen und die doch niemals real sein kann. Bis vor wenigen Augenblicken dachte ich, dass ich diesen Hass, die Erinnerung und die Wunden der Vergangenheit unter Kontrolle habe.
Eine Illusion.
Sie haben mich eingeholt.
Überholt.
Die Kontrolle übernommen.
Ich zwinge mich dazu, die Illusion der Kontrolle über mein Handeln wieder aufzubauen und meinen Blick wieder auf die Szenerie vor mir zurichten.
Ich sehe nun nicht mehr nur ihr Gesicht, sondern auch ihren Körper, wie er halb auf dem Rücken, mit verdrehten Gliedern vor einem großen, modernen Bett liegt.
Ich sehe die Stichwunden, die mein Messer in ihrem Bauch und ihrer Brust hinterlassen hat.
Den zerfetzten BH, schwarz und mit feinen Spitzen.
Rote Striche auf ihrer weißen Haut. Manche größer, ja fast schon klaffend. Manche eher klein und zart.
Letztere waren die ersten. Zögerlich ausgeführt. Zeugen meines gescheiterten Versuches die Kontrolle nicht zu verlieren, mich dem Hass nicht vollständig zu ergeben.
Vergeblich.
Ich erinnere mich daran, wie sie aussah, bevor ich sie zum Objekt meines Hasses gemacht hatte.
Bevor sie tot auf dem Boden vor mir lag.
Sie war eine schöne Frau. Mittelgroß. Schlank. Nicht dünn oder dürr, wie die Models, die uns die Werbung als schön verkaufen will. Sportlich, ohne die weiblichen Kurven zu verlieren. Braune Haare, die sie meist offen über die Schulter fallen ließ oder wenn nötig zu einem einfachen Zopf zusammenband. Ein freundliches, offenes Gesicht. Perfekte Lippen, die fast immer zu Lächeln schienen. Augen die einem stets das Gefühl gaben willkommen zu sein.
All dies war ihre Maske.
Gestaltet und gepflegt, um nach außen das Bild einer ehrlichen und freundlichen Frau zu vermitteln. Einer starken Frau, die es nicht nötig hat sich hinter einer Maske zu verstecken.
Welche Ironie.
Nie hätte ich geglaubt, dass sie in der Lage wäre mir so etwas anzutun.
Nie hätte ich geglaubt, dass ich auf einen Menschen wie sie hereinfallen würde.
Welch ein Irrglaube.
Ich schiebe die Erinnerungen an sie weg und fokussiere wieder das Zimmer. Ein großes Bett. Rustikal und doch modern. Dunkle, glänzende Bettwäsche. Blau. Satin. Das Bett ist aus Holz. Ist es Kiefer? Oder doch eher Buche? Eigentlich interessiert es mich nicht, Holz ist Holz, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab. Es fällt mir schwer mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich atme einmal tief ein und lasse meinen Blick weiter durch das Zimmer wandern.
Über dem Bett hängt ein Kunstdruck. Ein Motiv aus der Region. Weiße Gipfel, raue Berge. Mittendrin eine einfache Hütte aus Holz.
Einsam und idyllisch.
Perfekt für eine ruhige Zeit zu zweit.
Ich war nicht eingeladen.
Ich war zu viel.
Jetzt bin ich alleine.
Sie war die Erste, aber nicht die Einzige. Zwei. Ein Paar.
Er ist groß, athletisch, mit markanten Gesichtszügen und tot.
Eine Illusion, die wir - wann immer möglich - aufrechterhalten wollen und die doch niemals real sein kann. Bis vor wenigen Augenblicken dachte ich, dass ich diesen Hass, die Erinnerung und die Wunden der Vergangenheit unter Kontrolle habe.
Eine Illusion.
Sie haben mich eingeholt.
Überholt.
Die Kontrolle übernommen.
Ich zwinge mich dazu, die Illusion der Kontrolle über mein Handeln wieder aufzubauen und meinen Blick wieder auf die Szenerie vor mir zurichten.
Ich sehe nun nicht mehr nur ihr Gesicht, sondern auch ihren Körper, wie er halb auf dem Rücken, mit verdrehten Gliedern vor einem großen, modernen Bett liegt.
Ich sehe die Stichwunden, die mein Messer in ihrem Bauch und ihrer Brust hinterlassen hat.
Den zerfetzten BH, schwarz und mit feinen Spitzen.
Rote Striche auf ihrer weißen Haut. Manche größer, ja fast schon klaffend. Manche eher klein und zart.
Letztere waren die ersten. Zögerlich ausgeführt. Zeugen meines gescheiterten Versuches die Kontrolle nicht zu verlieren, mich dem Hass nicht vollständig zu ergeben.
Vergeblich.
Ich erinnere mich daran, wie sie aussah, bevor ich sie zum Objekt meines Hasses gemacht hatte.
Bevor sie tot auf dem Boden vor mir lag.
Sie war eine schöne Frau. Mittelgroß. Schlank. Nicht dünn oder dürr, wie die Models, die uns die Werbung als schön verkaufen will. Sportlich, ohne die weiblichen Kurven zu verlieren. Braune Haare, die sie meist offen über die Schulter fallen ließ oder wenn nötig zu einem einfachen Zopf zusammenband. Ein freundliches, offenes Gesicht. Perfekte Lippen, die fast immer zu Lächeln schienen. Augen die einem stets das Gefühl gaben willkommen zu sein.
All dies war ihre Maske.
Gestaltet und gepflegt, um nach außen das Bild einer ehrlichen und freundlichen Frau zu vermitteln. Einer starken Frau, die es nicht nötig hat sich hinter einer Maske zu verstecken.
Welche Ironie.
Nie hätte ich geglaubt, dass sie in der Lage wäre mir so etwas anzutun.
Nie hätte ich geglaubt, dass ich auf einen Menschen wie sie hereinfallen würde.
Welch ein Irrglaube.
Ich schiebe die Erinnerungen an sie weg und fokussiere wieder das Zimmer. Ein großes Bett. Rustikal und doch modern. Dunkle, glänzende Bettwäsche. Blau. Satin. Das Bett ist aus Holz. Ist es Kiefer? Oder doch eher Buche? Eigentlich interessiert es mich nicht, Holz ist Holz, aber meine Gedanken schweifen immer wieder ab. Es fällt mir schwer mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich atme einmal tief ein und lasse meinen Blick weiter durch das Zimmer wandern.
Über dem Bett hängt ein Kunstdruck. Ein Motiv aus der Region. Weiße Gipfel, raue Berge. Mittendrin eine einfache Hütte aus Holz.
Einsam und idyllisch.
Perfekt für eine ruhige Zeit zu zweit.
Ich war nicht eingeladen.
Ich war zu viel.
Jetzt bin ich alleine.
Sie war die Erste, aber nicht die Einzige. Zwei. Ein Paar.
Er ist groß, athletisch, mit markanten Gesichtszügen und tot.
Donnerstag, 11. September 2014
Masken - Kapitel 1 / Teil 1
1. Kapitel - Wie alles begann...
Wie beginnt eine Geschichte?
Mit Tod, mit Hass und mit all den dunklen Gefühlen, die die menschlichen Emotionen bereithalten?
Nein.
Die meisten Geschichten beginnen mit einer heilen Welt, Liebe und Frieden. Sie beginnen mit der Beschreibung eines Idealzustandes, wie der Mensch in sich wünscht oder erträumt, um diesen dann im Verlauf der Geschichte effektvoll zu zerstören.
Warum sollte es bei mir dann anders sein?
Auch meine Geschichte könnte auf diese Weise beginnen. Ich könnte mit der Zeit anfangen, als ich noch der Illusionen erlegen bin, dass die Welt schön und die Menschheit gut ist.
Aber das wäre zu einfach.
Zu offensichtlich.
Und so leicht möchte ich es meinem Gegenüber dann doch nicht machen. Erst möchte ich ihn testen.
Testen, wie sehr er mit der Wirklichkeit seiner Maske der Freundlichkeit und des professionellen Interesse verbunden ist.
Wie weit er bereit ist zu gehen, um mir meine Maske zunehmen.
Um herauszufinden, warum ich zu dem geworden bin, was ich heute bin.
Das Wesen, das sie eingesperrt haben, um die Menschen dieses Landes zu schützen. Damit diese sich weiter verstecken, weiter in ihrer ach so heilen Welt leben und die hässlich Wirklichkeit ignorieren können.
Damit ich Sie nicht zwingen kann, hinter ihre Masken schauen und zu sehen wie die Menschen in ihrer Umgebung sind.
Er sitzt mir immer noch gegenüber, zurückgelehnt, die Beine entspannt überschlagen, darauf wartend, das ich seine Frage beantworte.
Ich tue ihm den Gefallen und erinnere mich zurück.
Nicht an den heilen Anfang, sondern an den Moment als ich zum ersten Mal das Blut eines Menschen an meinen Händen herunterlief, meine Kleidung neu einfärbte und ich diesen ganz bestimmten Geruch wahrnahm, der dem Tod so unverwechselbar eigen ist. Es ist an der Zeit sich wieder in diese Zeit zurück zu versetzten und mich zu erinnern.
Ruhe.
Keine Schreie mehr.
Ein Tropfen löst sich von der Messerspitze. Lautlos wird er von der Schwerkraft angezogen. Der Aufprall in der Lache am Boden klingt unnatürlich laut. Wie ein Donnergrollen zerreißt er den Moment, die vollkommene Stille.
Schien die Zeit eben noch stillzustehen, beginnt sie nun wieder zu ihrer vollen Geschwindigkeit zu beschleunigen. Ich senke meinen Blick.
Blut.
Mein Blick folgt dem nächsten Tropfen, auf seine Weg dem Boden entgegen. Das Bild der Lache brennt sich in mein Gedächtnis ein.
Rot.
Frisch.
Braune lange Haare.
Ein mir seit Jahren vertrautes Gesicht.
Das Gesicht ist im Tode entspannt und doch spiegelt es so viele Gefühle wieder. Den Schmerz, den mein Messer verursachte, als es immer wieder in die Eingeweide schnitt. Entsetzens, als die Unvermeidbarkeit des nahenden Todes das Bewusstsein erreichte. Die Ungläubigkeit darüber, dass ich so reagieren konnte.
Fast verdeckten diese das Gefühl der Verachtung, dass das Gesicht zeigte, als sie mir die Wahrheit entgegen schleuderte. Die Selbstzufriedenheit, als sie mir sagte, wie leicht ich mich habe täuschen lassen. Den Hohn, als sie die Maske fallen ließ und mir meine heile Welt nahm.
Den Augenblick, als mein lange verschütteter Hass hervorkam und die Kontrolle übernahm.
---------------------------
Ich hoffe die Fortsetzung gefällt ☺ und würde mich über Kommentare freuen.
Montag, 8. September 2014
``Die Welt ...
.... ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.´´
Die ersten Teile dieser Serie werden sich um die neueste Seite des Buches drehen - die 14 tägige Erkundung des Westens der USA. Die Reiseroute führte von Las Vegas u.a. durch das Valley of Fire, zum Zion National Park, zum North Rim des Grand Canyon, vorbei am Monument Valley und anderen Highlights zum Arch NP, weiter in Richtung Bryce NP, Yosemite NP und Kings Canyon NP und zurück durch das Death Valley nach Las Vegas.
Augustinus Aurelius
In diesem Teil meines Blogs möchte ich einige der Seiten dieses Buches vorstellen, die ich bisher bewundern durfte. Vielleicht gelingt es mir damit, auch anderen Menschen die Lust zum Reisen näher zu bringen oder neue Ideen weiterzugeben.
| Wir verlassen Las Vegas in Richtung Valley of Fire |
Die ersten Teile dieser Serie werden sich um die neueste Seite des Buches drehen - die 14 tägige Erkundung des Westens der USA. Die Reiseroute führte von Las Vegas u.a. durch das Valley of Fire, zum Zion National Park, zum North Rim des Grand Canyon, vorbei am Monument Valley und anderen Highlights zum Arch NP, weiter in Richtung Bryce NP, Yosemite NP und Kings Canyon NP und zurück durch das Death Valley nach Las Vegas.
Insgesamt legten wir eine Strecke von 3929 Meilen oder etwa 6323 km zurück, sahen die verschiedensten Tiere (Bisons, Bär, ...) und unglaubliche Landschaften. Abgesehen von der ersten und der letzten Nacht, schliefen wir in unserem seit Jahren treuen Begleiter - dem Yellowstone II von Jack Wolfskin. Die Abende verbrachten wir auf meist sehr schönen Campingplätzen oder wenn es erlaubt war auch in der freien Natur, mit Lagerfeuer und traumhaften Sonnenuntergängen.
Unser Flug brachte uns von Hamburg über Zürich nach Las Vegas. Dabei stellte sich wie erwartet heraus, dass es sehr angenehm ist, wenn man kurz vor dem Ziel - also in Amerika - nicht noch einmal umsteigen muss. Auch wenn es nicht immer einfach ist, einen Flug zu finden der direkt an die Westküste geht (bei unserer Kanadareise mussten wir auch länger suchen) und dabei nicht deutlich teuerer ist, lohnt es sich definitiv.
| Der Toyota RAV 4 |
Als Mietauto hatten wir über ein Reisebüro aus Deutschland schon einen Midsize SUV von Alamo reserviert und so klappte auch bei der Ankunft alles hervorragend.
In Las Vegas befinden sich die Mietwagen - Stationen nicht direkt am Flughafen, sondern ein ganzes Stück davon entfernt. Dies stellt aber glücklicherweise kein großes Problem dar, da diese per KOSTENLOSEM Shuttebus mit dem Flughafen verbunden sind.
Dort angekommen gibt es die üblichen Schalter und netten Mitarbeiter (wirklich sehr freundlich) und eine Choice Line.
Eine solche Choice Line ist eindeutig etwas praktisches. Alle Fahrzeuge, die in einem bestimmten Bereich abgestellt sind, gehören z.B. der Kategorie Midsize SUV an und können frei gewählt werden. Somit kann man sich das Auto aussuchen, dass einem am Besten gefällt - zumindest von den gerade verfügbaren Modellen.
Unsere Wahl viel auf einen roten und relativ neuen (zu diesem Zeitpunkt etwa 13000 Meilen gelaufen) Toyota RAV 4. Und auch wenn ich mir das Auto privat nie kaufen würde ;) leistete er uns im Urlaub wirklich gute Dienst.
Nach einer Nacht im The Venetian Hotel & Casino - direkt am Strip - konnte unsere Reise am nächsten Tag frisch und ausgeruht beginnen....
Fortsetzung folgt - DAS VALLEY OF FIRE
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